21.02.2022
Wissen

Sinnvolle Heizungsunterstützung durch thermische Solar- & Photovoltaik-Anlage

Sowohl eine thermische Solaranlage, als auch eine Photovoltaik-Anlage kann Ihr Heizsystem unterstützen. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen die Möglichkeiten und Unterschiede auf.

Photovoltaik und Heizung

Eine Photovoltaik-Anlage erzeugt Solarstrom, welcher in erster Linie im Haus verbraucht werden kann und der Überschuss ins öffentliche Netz eingespeist werden kann. Wenn Sie ein Heizsystem haben, welches als Energiequelle Strom verwendet, können Sie den, von der Photovoltaikanlage produzierte Strom, direkt bei Ihnen Zuhause verwenden und dadurch Heizkosten senken. Moderne Heizungen, wie Wärmepumpen usw., haben heutzutage eine hohe Effizienz und können zudem den auf Ihrem Dach produzierten Strom mit sehr hohem Wirkungsgrad in Wärme umwandeln.

Die Kombination von PV Anlagen mit Wärmepumpen ist grundsätzlich sinnvoll, da der Eigenverbrauchsanteil des erzeugten Stromes erhöht werden kann und somit die Wirtschaftlichkeit erhöht wird. Aber auch für die Erwärmung von Wasser, das Sie zum Duschen und im Haushalt verwenden, kann Solarstrom genutzt werden. Auch so können Energiekosten gesenkt werden und der produzierte Strom ist zudem CO2 neutral.

Thermische Solaranlage und Heizung

Eine thermische Solaranlage stellt in der Regel Brauchwarmwasser für den Haushalt bereit. Sie kann aber auch erneuerbare Energiesysteme wie Wärmepumpen oder Holzheizungen unterstützen. Dabei wird die Solarwärme nicht direkt an das Trinkwasser abgegeben, sondern in einen Heizwasser-Pufferspeicher geführt. Dieser versorgt sowohl das Heizungssystem als auch die Trinkwassererwärmung mit Wärme. In vielen Fällen verbessern sie die Gesamtenergieeffizienz, weil die Kraft der Sonne für höhere Temperaturen sorgt respektive in den Sommer- und Übergangsmonaten ausreichend zur Verfügung steht.
Der Vorteil einer Kombination aus Solaranlage und Heizungssystem ist, dass beim Warmwasser ein hoher Deckungsanteil des Bedarfs erzielt werden kann. In den Übergangszeiten ist es bei ausreichender Dimensionierung möglich, dass die „Hauptheizung“ komplett ausgeschaltet bleibt, da die gewonnene Wärmeenergie auch für die Beheizung der Räume (Heizkörper und/oder Fußbodenheizung) genutzt werden kann.
Grundsätzlich besteht bei dieser Kombination jedoch immer die Problematik, dass im Sommer oft zu viel Energie zur Verfügung steht und in den Wintermonaten aufgrund der kalten Außentemperaturen und der zahlreichen Nebeltage weniger Energie seitens der thermischen Solaranlage zur Verfügung gestellt werden kann. PV-Anlagen produzieren im Winter trotz Kälte und Nebel Strom, wenn auch eine leichte Leistungseinbusse in Kauf genommen werden muss. Aufgrund grosszügiger Förderbeiträge und einem massiven Preisverfall bei PV Modulen setzen sich zudem die PV Anlagen gegenüber den thermischen Solaranlagen immer mehr durch.

Welche Variante wählen?

Die Frage, welche Solarthermie-Anlage man sich zulegen sollte, ist letztlich nicht pauschal zu beantworten, da sie von verschiedenen Faktoren abhängt. Dazu gehören neben den Investitionskosten und der individuellen Bedarfslage auch die zu erwartende jährliche Sonnenstrahlung und der Dämmungsgrad des Gebäudes. Auch die zur Verfügung stehende Fläche für die Installation von Kollektoren und die räumlichen Möglichkeiten zur Unterbringung des Pufferspeichers spielen eine wichtige Rolle.

Zemp Anton | © Sigmatic AG Sursee

Anton Zemp
Abteilungsleiter Solarsysteme / ZEV
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